Helsinki und Tallinn

Helsinki - Blick vom Torni

Helsinki – Blick vom Torni

Anfang November verschlägt es mich nach Helsinki. In der dortigen deutschen Schule gibt es eine viertägige Fortbildung. Es geht unter anderem um den Einsatz von Tablets im Unterricht. Wirklich viel Neues gibt es nicht zu hören, eher interessant ist der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen aus ganz Nordeuropa (Dublin, Oslo, Kiew, Kopenhagen, aber auch London und Paris zählen übrigens dazu). Das Wetter ist miserabel. Am einzigen niederschlagsfreien Nachmittag bekommen wir aber ein paar touristische Eindrücke: Felsenkirche, Domkirche, Hafen, Russisch-orthodoxe Kirche und eine schöne Aussicht vom Hotel Torni.

Hier muss man nochmal bei schönerem Wetter hin, vielleicht mit einer Wochenend-Kreuzfahrt?

Hafenausfahrt Stockholm  Frihamnen

Hafenausfahrt Stockholm Frihamnen

Eine solche machen wir ein paar Tage später. Mit einer befreundeten Familie geht es am Freitag abend auf die Fähre „Romantica“. Die innen liegende Viererkabine hat eine übersichtliche Größe, aber hier hält man sich ja auch nur zum Schlafen auf! Nach einem kleinen Snack und der Hafenausfahrt mit Blick vom Sonnendeck werden das Schiff begutachtet und die besten Plätze für die Show gesichert. Bei der Verlosung gewinnen wir leider nichts. Die Tanzband „Why Not“ aus Estland heizt schon mal richtig ein. Danach eine richtig gute Tanzshow mit Live-Gesang.

Am nächsten Morgen stärken wir uns am üppigen Frühstücksbuffet. So sammeln wir Kraft für die anschließende Besichtigung von Tallinn. Die Altstadt ist sehenswert! Wir machen eine Führung durch die Bastiontunnel (Kiek in de Kök). Eine gute Entscheidung: Zu Beginn eine filmische Einführung in die bewegte Geschichte der Stadt. Dann eine Zeitreise durch die Tunnel, bei der die verschiedenen Epochen erklärt werden und wer sich wann und warum in den Gewölben versteckt hat oder gefangen gehalten wurde. Mit einem Blick in die Zukunft endet die Führung.

Tallinn Altstadt

Tallinn Altstadt

Noch ein paar Souvenirs und dann lecker Pizza Essen und Aufwärmen. Der Tag ging schnell vorbei und wir machen uns wieder auf den Weg zum Schiff. Das Abendprogramm ähnelt dem des ersten Tages.

Am nächsten Morgen zieht es uns wieder auf das Sonnendeck und wir genießen bei frostigen Temperaturen Kaffee und Frühstück und fahren dabei durch die Schären in Richtung Stockholm.

Schärengarten Stockholm

Schärengarten Stockholm

Neue und alte Hobbies

Was macht man so nach einigen Monaten in der neuen Heimat?

Nils spielt Fußball bei Rydbo IF. Eine stattliche Zahl von mehr als 30 Jungen und Mädchen trifft sich sonntags um 10 Uhr auf dem Kunstrasenplatz, der von Wald und Felsen umgeben ist. Der Abschluss der Sommersaison war das Freundschaftsspiel gegen Vaxholm. Hier beim Fußball trifft man sich. Auch zu den wenigen deutschen Familien, die hier in der kleinen Siedlung leben, haben wir hier Kontakt gefunden. Nach den Herbstferien wird das Training in der Halle weitergehen.

Lotte hat tatsächlich mit Reiten angefangen – ihr lang gehegter Traum! Ebenfalls am Sonntag, aber nachmittags, dreht sie ihre Runden auf Charlie, Buster oder Laylok. Mit dabei ist ihre Klassenkameradin und Freundin – und natürlich die Mutter, die in der ersten Zeit das Pferd führen muss. Da muss zu Beginn auch so Einiges an Theorie gelernt werden. Und die ganzen Fachbegriffe, natürlich auf Schwedisch!

Sie spielt weiterhin Klavier. In der deutschen Schule wird der Unterricht organisiert. Auch die Posaune und die Trompete stehen für alle im Wohnzimmer bereit. Die Advents- und Weihnachtszeit steht ja vor der Tür!

Tine macht inzwischen regelmäßig Sprachkurs in Åkersberga. Es war doch gut, schon in Deutschland etwas damit anzufangen. Sie versorgt uns täglich mit selbst gebackenem Brot. Nur ganz selten müssen wir so auf das stets leicht süßliche, pappige Angebot der heimischen Bäcker zurückgreifen (Ach ja, zum Glück gibt es ja noch den Lidl, da gibt es fast das gesamte deutsche Sortiment, auch Brezeln! Aber auch da schmecken die von zu Hause besser!). Mit ihren Backkünsten hat sie auch schon im neuen Bekanntenkreis für heimische Gefühle gesorgt.

Und der Herr Lehrer? Der hat ja eigentlich keine Zeit für Hobbies. Ich wollte aber dennoch mal beim Posaunenchor der deutschen Gemeinde vorbeischauen, damit die Posaune nicht ganz einrostet. Und – wie es das Schicksal so will – hat nicht gerade der Leiter der „Bläserey“ aufgehört und es wird ein Nachfolger gesucht? Also gut, ich übernehme die Proben und leite den kleinen Chor (8 Mitglieder) beim Erntedankgottedienst. Auch mit dabei: Der Kinderchor mit unserern beiden und 4 weiteren Kindern. Ratet mal, wer auch beim Kindergottesdienst mitarbeitet (der ca. alle 4 Wochen stattfindet)!

Man könnte denken: Alles wie zu Hause?! Nein, nein! Mal sehen, was davon alles dauerhaft weiter geht. Es ist aber weiterhin einfach spannend, alles so auf sich zu kommen zu lassen!

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Mussen und Wanderungen

Im Oktober erlaubt das Wetter uns einige schöne Herbstausflüge.

Quasi an unserer Haustür vorbei verläut der „Blå leden“, ein markierter Wanderweg, der von Domarudden knapp 40 km auf teilweise sehr schmalen Trampelpfaden bis nach Vaxholm führt. In zwei Etappen laufen wir von Kulla vägskäll bis Ladvik und von Ellboda bis Vaxholm. Auf der ersten Tour finden wir zahlreiche Pilze, u.a. Pfifferlinge, die es abends frisch aus der Pfanne gibt. Auf der zweiten kommen wir am Schloss Bogesund vorbei. Nebenan ein schön gelegenes „Vandrarhem“, eine Art Jugendherberge, die uns sehr geeignet erscheint, sollten wir mal Besuch von einer größeren Gruppe aus Deutschland bekommen. Es ist morgens noch empfindlich kalt, wir mussten bereits das erste Mal Scheiben kratzen!

Blå leden

Der Blå leden

Pilzrisotto mit frischen Pfifferlingen

Pilzrisotto mit frischen Pfifferlingen

Sehr praktisch bei beiden Touren: Der Linienbus bringt uns einfach wieder nach Hause. Im nächsten Jahr werden wir bestimmt die nördlichen Abschnitte erwandern!

Warten auf den Bus

Warten auf den Bus

Mussen gibt es ja so einige in Stockholm! In der Herbstferienwoche werden auch Zusatzangebote speziell für Kinder gemacht.

In der königlichen Schatzkammer, direkt unter dem Schloss in der Alststadt Stockholm, werden diverse Rüstungen, Gewänder, Waffen, Kutschen und andere Originale aus den vergangenen Jahrhundeten gezeigt. Durch den Audio-Guide in deutscher Sprache alles sehr gut erklärt für die beiden Männer der Familie, während die Frauen mal wieder auf echten Pferden reiten.

Das Naturhistorische Museum wirkt durch seine tausenden ausgestopften Tiere aus allen Ländern der Erde erst etwas altertümlich. Die Abschnitte „Polarregionen“, „Tiere in Schweden“ und „Der Mensch“ sind aber sehr modern und interessant gestaltet.

Schließlich, gegen Ende der Herbstferien: Schloss Gripsholm. Eine Stunde Autofahrt – leider muss man einmal mitten durch Stockholm durch – bringt uns nach Mariefred. Das Schloss war zeitweilig der Wohnsitz des Königs und hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Es ist sehr geräumig und mit vielen originalen Möbeln und Gemälden vollgestellt. Die vielen Könige (diverse Gustav Adolfs, Karl und Eriks) lassen sich aber auch schwer auseinanderhalten. Manchen ist das Schloss vielleicht auch durch den Roman von Kurt Tucholsky bekannt!

 

Schloss Gripsholm

Schloss Gripsholm

Quartalsende

Geschafft! Das erste Quartal des Schuljahres ist mit dem Beginn der Herbstferien geschafft. Diverse Klassenarbeiten und Test wurden geschrieben und korrigiert, die Noten sind gemacht und in das System eingetragen.

Das waren vier anstrengende Wochen. Leider hat es in dieser Zeit keine neuen Blog-Einträge gegeben! Das soll sich hiermit ändern! In Kürze also einige Beiträge aus dem schönen Oktober!

Der Herbst ist da!

Schon zwei Monate sind wir jetzt in Schweden! Es wird zunehmend kühler und windiger, nachts rückt die Temperatur schon mal an den Gefrierpunkt ran. Auf einem morgendlichen Spaziergang durch den Wald finden Nils und Klaus sogar einen umgestürzten Baum. Aber nach zwei, drei Tagen mit viel Regen und Wind zeigt sich der Herbst von seiner schönen Seite. Auf dem Weg zur Schule steht der Nebel immer dicht über dem Boden, bis sich die Sonne im Laufe des Vormittags durchsetzt.

Herbst Wir lernen immer mehr schöne Ecken von Stockholm kennen: Im Skansen, dem ältesten Freiluftmuseum der Welt, findet alljährlich Ende September der Herbstmartkt statt. Volksmusik, Spiele, Tänze, Trachten, Tiere und kulinarische Leckereien versetzen einen in frühere Zeiten. Praktisch: Man kann seinen auf offenem Feuer gebratenen Pfannkuchen auch mit Karte zahlen. Und auch die Darsteller können es nicht lassen, ab und zu ihr Samrtphone herauszuziehen. Das steckt in den Schweden einfach so drin. Die Bären, die wir letztes Jahr noch als kleine Teddies erlebt haben, sind jetzt schon kräftig herangewachsen. Mit unserer Jahreskarte in der Tasche freuen wir jetzt schon auf den Weihnachtsmarkt und auf Mittsommer im Skansen.

Volksmusik im SkansenAuch wenn wir die Altstadt jetzt schon ganz gut kennen, haben wir uns einer deutsch-sprachigen Führung angeschlossen. Man sieht nochmal neue versteckte Ecken und Winkel, z.B. die schmalste Straße der Stadt, Mårten Trotzigs gränd, streckenweise 90 Zentimeter breit. Warum slussen, der Übergang vom Mälaren zur Ostsee auch „Scheidungsschleuse“ genannt wird, hören wir bereits zum wiederholten Mal. Auch das Gerücht, dass die rote Farbe des historischen Kaufmannshauses am stortorget, schräg gegenüber des Nobelmuseums, vom Blutbad 1520 stammt, ist eben nur ein Gerücht.

StortorgetAm Wochenende zuvor haben wir den Hagapark erkundet. Im „Garten der Kronprinzessin“ findet gerade einer der vielen Volksläufe statt. Dieser ist nur für Frauen! Viktoria ist wohl nicht mitgelaufen. Ansonsten ist dies ein wunderschöner Park mit großen Wiesen und Waldflächen, mitten in der Stadt und natürlich mit Zugang zum Wasser. Den Besuch des Schmetterlingshauses heben wir uns noch für später auf. Wir sind noch vom Genuss des belegten Brotes für umgerechnet 8,50€ etwas geschockt. Nächstes Mal wieder: genug Proviant einpacken!

HagaparkAnsonsten findet der Alltag statt: Die ersten Klassenarbeiten werden vorbereitet, geschrieben, und korrigiert. Diverse Aktivitäten wie Kinderchor, Reiten, Fußball  Tanz-AG, Video-AG, Musizieren usw. füllen die Woche schnell aus. Mal sehen, was das nächste Wochenende so bietet.

 

Über Stockholms Dächern

Heute ist es soweit! Der GZG-Gutschein wird eingelöst: Die Dächerwanderung in Riddarholmen. Gut, dass versehentlich zwei Tickets gebucht wurden, so konnten wir diese außergewöhnliche Stadtführung zu zweit erleben.

Nach einem gemütlichen Picknick in Rosendals Trädgård – mitten auf Djurgården gelegen – finden wir uns pünktlich an der Statue von Birger Jarl auf Riddar Holmen ein. Wir werden von zwei netten „Bergführern“ begrüßt und eingewiesen. Dann geht es ins Innere des ehemaligen Reichstagsgebäudes und drinnen hoch bis unters Dach. Hier bekommen alle zehn Teilnehmer ihre Gurte und Helme.

Dächerwanderung

Dann geht es hinaus aufs Dach. Wir sind alle mit einer Art „Hundeleine“ an einem Führungsdraht gesichert. Die Strecke ist mit 300 Meter Länge nicht allzu weit. Dafür ist die Aussicht aber spektakulär. An mehreren Plattformen wird Halt gemacht und auf sehr amüsante Weise Wissenswertes über die Stadt und ihre Geschichte erzählt. Unter uns dröhnt der Verkehr, wir sehen die Teilnehmer des Halbmarathons über die Brücke bei Slussen laufen. Im Westen strahlt vom Mälaren her die Abendsonne.

Dächerwanderung

Wir wissen jetzt, woher einige Sprichwörter (wie der „Alte Schwede“ oder der „Schwedentrunk“) kommen, warum in der Schleuse schon viele Ehen zu Bruch gingen und dass Stockholm die einzige Hauptstadt mit Überflugrechten für Heißluftballons ist. Der Führer ist ausgezeichnet informiert, erfährt aber doch erst von uns, dass der Prinz sich soeben verlobt hat. Da wir als Heidelberger aus der Geburtstadt der Königen kommen, können wir natürlich Spezialwissen liefern.

Dächerwanderung

Die Stunde geht wie im Fluge vorbei. Anschließend melden wir uns gleich per skype bei der GZG (Geschenke-Zwangs-Gemeinschaft) in Deutschland, die uns dieses Erlebnis ermöglichte.

Kanufahren

Meine ersten Schweden-Erlebnisse waren die großen Kanutouren, die ich im Jahre 1993 in Dalsland und Värmland gemacht habe. Jetzt haben wir es nach 2 1/2 Wochen Schule endlich mit der ganzen Familie geschafft.

Wir starten bei (wieder) herrlichem Spätsommerwetter in Åkersberga am Kanal. In zwei großen Aluminuim-Kanus geht es dann nördlich, zunächst durch den Ort. An der Schleuse, die nicht in Betrieb ist, müssen die Kanus kurz umgesetzt werden.

An der Schleuse

An der Schleuse

Dann geht es weiter. Vorbei an den herrschaftlichen Wochenend-Häusern betuchter Schweden. Der Kanal weitet sich jetzt zum See. Nach einigen Kilometern machen wir eine Mittagspause an einer offiziellen Raststelle.

KanufahrenNach der notwendigen Stärkung erkunden Klaus und die Kinder noch die kleine Insel, die gegenüber mitten im See liegt. Badenderweise In das doch recht frische Wasser traut sich aber nur einer! Später geht es wieder zurück. Den leichten Gegenwind spürt man gleich in den Armen. Gegen 17 Uhr geben wir erschöpft aber glücklich die Kanus wieder ab!

 

Astrid Lindgrens Welt

Am letzten Wochenende vor Schulbeginn lösen wir ein weiteres Versprechen ein:

Wir fahren zu „Astrid-Lindgrens-Värld“ in Vimmerby. Vier Jahre zuvor waren wir schon einmal dort und hatten dort so viel Spaß, dass wir uns schworen, wieder hin zu fahren.

Da man mit ca. vier Stunden Autofahrt rechnen muss, fahren wir bereits am Freitag Mittag los und nehmen unseren Wohnwagen mit. Dummerweise gibt es gleich hinter Stockholm eine Vollsperrung, die uns eine weitere Stunde kostet. Wir kommen gegen Abend am Campingplatz in Vimmerby an, der (natürlich) idyllisch am See liegt. Ein gemütlicher Abend endet mit einer Spielerunde im Wohnwagen.

Am nächsten Morgen reihen wir uns in die ziemlich lange Autoschlange vor Astrid-Lindgrens-Värld ein. Ob es wohl am letzten Samstag vor dem Schulbeginn voll wird? Ja, es ist voll, ab das stört uns nicht. Wir gehen zunächst zur neu gestalteten Anlage von Katthult, wo eine wirklich grandiose Aufführung bekannter Szenen von „Emil aus Lönneberga“ gibt (So heißt der Michel eigentlich).

Der kleine Regenschauer zwischendurch stört uns nicht. Weiter geht es bei Ronja Räubertochter in der ebenfalls neu gestalteten Mattisburg. Als es hier ebenfalls zu regnen beginnt, werden die Zuschauer spontan in die Kulisse gebeten. Das Ende der Aufführung erleben wir aus der Bärenhöhle heraus.

Weitere Aufführungen von Madita, den Brüdern Löwenherz, Pippi und Rasmus runden den Tag im Park ab.

Wo wir aber schon mal in der Gegend sind, drehen wir noch eine kleine Runde zu den Original-Drehorten von Bullerbü und Katthult. Der Hof, wo die Michel-Filme gedreht wurden (dorthin hatten wir es vor vier Jahren nicht geschafft). ist ebenfalls touristisch erschlossen und schön anzusehen.

Nach einer weiteren Nacht im Wohnwagen fahren wir noch im Besucherzentrum bei Astrid Lindgrens Geburtshaus vorbei. Eine in deutscher Sprache begleitete Ausstellung erzählt das bewegte Leben der wohl bekanntesten Kinderbuchautorin.

Gegen Abend kommen wir sehr erfüllt wieder in Akersberga an.

 

Gröna Lund

Ein lang ersehnter Wunsch ist in Erfüllung gegangen: Wir besuchen den Freizeitpark Gröna Lund. Er liegt mitten in der Stadt, direkt am Wasser.

Auf engstem Raum schlängeln sich diverse Achterbahnen, Karusselle, Geisterbahnen und zig andere Fahrgeschäfte. An geschätzt hundert verschiedenen Buden soll man sich Speisen und Getränke kaufen. Auch wir kommen nicht daran vorbei. Höhepunkte sind sicher das riesige Kettenkarussell, das man bei jeder Hafenrundfahrt von weitem sieht (ein gigantischer Blick über die ganze Stadt) und die Achterbahn „Kvasten“. Die Kinder lieben auch die „Krake“ direkt am Wasser.

Zwischendurch gibt es auch eine sehr gelungene Vorstellung eines Kinder-Theaters. An gleicher Stelle finden sich übrigens abends viele Stockholmer und -Innen zum Tanzabend bei Live-Musik ein. Eine sehr schöne Atmosphäre.

Wir schaffen es locker, die Tageskarte voll auszunutzen und fahren erst spät wieder nach Hause.

 

Mit dem Fahrrad unterwegs

Heute wollen wir die Fahrrad-Tauglichkeit von Schwedens Hauptstadt testen.

Zunächst werden alle Räder schnell in den Bus gepackt. Wir fahren zum Nordrand des Ladugardsgardet, einem Teil des riesigen Parks, der sich von der Insel Djurgarden mitten in der City bis Ulriksdal im Norden der Stadt erstreckt. Wir parken vor einem Freibad und fahren mit den Rädern los. Bei Kaknäshagen, einer schon im Mittelalter besiedelten Gegend, machen wir die erste Rast an einem idyllisch mitten im Märchenwald gelegenen Tierfriedhof. Vorbei an Traumhäusern, in denen bestimmt einige Inga-Lindström-Filme gedreht wurden, immer weiter Richtung Innenstadt. Wir kommen am Skansen, dem berühmten Freilichtmuseum vorbei und parken die Fahrräder am Eingang von Gröna Lund, dem Freizeitpark direkt am Hafen. Mit der Fähre geht es nun zur Gamla Stan hinüber. Wir wollen heute die Wachablösung im Schlosshof mal aus nächster Nähe mitbekommen. Wir schaffen es gerade noch rechtzeitig. Im Gegensatz zur Woche zuvor spielt heute keine berittene Blaskapelle, sondern eine Delegation aus Umea, einer nordschwedischen Kleinstadt, die zu Fuß daher kommt. Die Sonne brennt, die Blasmusik schmettert und die Wachen werden wohlgeordnet ausgetauscht.

Jetzt haben wir uns ein dickes Eis verdient. Dann geht es mit der Fähre wieder zurück zu Gröna Lund. Die Kinder klären schon mal, in welcher Reihenfolge sie die Achterbahnen fahren werden, wenn wir im Laufe der Woche selber dort hinein wollen.

Wieder auf dern Rädern wählen eine etwas kürzere Route zurück zum Bus, vorbei am Vasa-Museum und dem Diplomatenviertel.

Wir erholen und erfrischen uns noch im Kampementsbadet. Man muss zugeben, es kommt nicht ganz an das Walldorfer Freibad heran. Aber ab morgen können wir ja auch wieder in unseren Lieblingssee hüpfen!