In den Schären

Zunächst mal: Es war viel los in den letzten 4 Wochen, da blieb wenig Zeit für neue Einträge. Jetzt ist aber endlich der größte Stress in der Schule vorbei, die Noten sind gemacht und es dauert tatsächlich nur noch eine Woche bis zu den heiß ersehnten Sommerferien!

Auf Åland

Auf Sandhamn

Am 1. Mai erkunden wir die Schärenwelt und fahren mit der Fähre von Vaxholm aus nach Sandhamn. Die Insel ist eine der am weitesten östlich gelegenen und gibt damit den Blick auf die offene Ostsee frei. Im Sommer tummeln sich hier wohl die Touristen, aber es ist noch Vorsaison. Die Insel ist komplett autofrei – wozu auch, bei einer Fläche von weniger als einem Quadratkilometer. Nur ein paar Elektroautos fahren durch die schmalen Gassen der Siedlung. Die Insel ist in der Mitte durchgehend bewaldet und gut in drei Stunden zu Fuß zu umwandern. Das Westufer bietet fast mediterane Eindrücke.

Åland Westküste

Sandhamn Westküste

Da die Fähre erst wieder gegen Abend fährt, vertreiben wir uns Zeit mit Muscheln sammeln und Klettern.

Åland an der Südküste

Sandhamn an der Südküste

 

Valborgfeuer

Am Vorabend des 1. Mai gibt es vielen Gemeinden das traditionelle Valborgfeuer. Ursprünglich sollten damit dem Brauch nach Hexen vertrieben werden. Außerdem dient es auch einfach als Frühlingsfest. Gewaltige Stapel von dünnen Ästen, die oft von Anwohnern herbeigeschleppt werden, verbrennen in kurzer Zeit in riesigen Flammen. Wir besuchen die Veranstaltung in unserer Gemeinde Åkersberga gemeinsam mit zwei befreundeten Familien.

Valborgfeuer

Valborgfeuer

Da das Feuer aber einzige Programmpunkt ist, ist die Veranstaltung für uns auch schon wieder bald vorüber. Nächstes Jahr besuchen wir vielleicht mal den Skansen? Dort soll es jede Menge Musik und Traditionelles geben!

Etwas Kultur

Zu Weihnachten hatten wir uns gegenseitig Konzertkarten geschenkt. Diese sind jetzt eingelöst:

Zunächst beim gemeinsamen Konzert von Sting und Paul Simon im Globen. Ein toller Abend. Sting, den wir bereits vor Jahren mal in Frankfurt gehört haben, hat weiterhin eine unglaubliche Stimme und tolle Songs geschrieben. Paul Simon hat auch so viele bekannte Hits geschrieben. Beide haben alleine schon je eine große Band dabei. Der Höhepunkt dann: der gemeinsame Abschluss mit mehr als 20 Musikern. In dieser riesigen Kuppel sitzen wir sehr weit oben. Die kugelförmige Halle wird auch oft für große Sportveranstaltungen, z.B. Eishockey genutzt.

Globen

Der Globen

Das zweite Konzert führt uns in die altehrwürdigen Berwaldhalle, das Konzert- und Radiohaus der Stockholmer Symfoniker. Wir hören die Acapella-Gruppe „Real Group“, die ihr 25jähriges Jubiläum mit einer Konzert-Reihe in ihrer Heinamstadt feiern. Einfach genial, welche brilliante Musik man mit „nur“ 5 Stimmen und etwas Mikrofontechnik machen kann. Das kann man sich immer wieder anhören! Anschließend holen wir uns noch Autogramme.

Ach ja: Die Kinder werden solange von unsererm Besuch aus Deutschland gehütet. Die Saison ist also eröffnet! Besucht uns doch mal! Dann können wir uns noch weitere Konzerte gönnen und ihr dürft unser schönes Gästezimmer genießen!

 

Achtung: Ostern!

Quizfrage zu Beginn: Was ist wohl eine „Osterwarnung“? Die Auflösung erfolgt natürlich später!

In der Woche vor Ostern fliegt die Hälfte unserer kleinen Familie zurück nach Deutschland, um einige Geburtstage im engsten Familienkreis zu feiern. Die Anreise wird sehr stürmisch, der Flug wird zunächst verschoben und beinahe abgesagt. Aber es ist doch alles gut gegangen und die Tage sind angefüllt mit vielen kleinen Erledigungen und natürlich viel „Wiedersehen und Erzählen“. Die hiergebliebenen nutzen die Jahreskarte im Skansen und begutachten die Elche im neu angelegten Gehege. Aber wer wie wir schon zahlreiche Elche in freier Wildbahn gesehen hat, ist natürlich ganz entspannt im Gegensatz zu den zahlreichen deutschen Urlaubern. Am Ostersamstag sind wir vier jedenfalls wieder vereint und freuen uns auf das Eiersuchen. Das Wetter in diesen Tagen ist eher noch winterlich! Es gibt immer wieder kleine Schnee- und Hagelschauer.

Osterschm mit Schnee

Osterschmuck mit Schnee

Der typische schwedische Osterschmuck besteht übrigens aus gefärbten Federn, die überall in Büsche und Bäume gehängt werden. Da sind wir natürlich dabei (siehe unten)!

Osterschmuck in der Stadt

Osterschmuck in der Stadt

Der Ostersonntagmorgen ist der erste seit geschätzt 20 Jahren, den ich nicht in aller Frühe auf einem Friedhof in Sandhausen, Meckesheim oder Walldorf bei der Auferstehungsfeier mit der Posaune bzw. mit Dirigieren verbringe! Auch mal eine schöne Abwechslung. Aber irgendwie fehlt es doch. Dafür habe ich letzten Sonntag mit der Bläserey in der deutschen Kirche mitgewirkt. Dieses Mal als „ganz normaler Bläser“, seit Jahresbeginn gibt es einen neuen Dirigenten!

Östra Ryds Kyrka (im Dezember)

Östra Ryds Kyrka (im Dezember)

Nach dem Frühstück gehen Tine und ich in die kleine gemütliche Östra Ryds Kyrka, gut zu Fuß in 10 Minuten erreichbar, direkt an der Schärenküste gelegen. Der heimische Kirchenchor singt und die Pfarrerin erzählt sehr lebendig und fesselnd von der Bedeutung von Ostern in der heutigen Zeit. Natürlich alles auf schwedisch! Hier zeigen sich gleich gewisse Unterschiede im Fortschritt beim Lernen der schwedischen Sprache. Tine ist mit ihren vier Vormittagen pro Woche doch leicht im Vorteil. Immerhin: Seit Februar habe ich auch einmal die Woche einen kleinen Schwedisch-Intensiv-Kurs in der Schule! Leider ging es in der Predigt aber nicht um Kleidungsstücke und Farben!

Osterschmuck im Garten

Osterschmuck im Garten

Nachmittags gibt es das Eiersuchen in unserem herrlich großen Garten. Es werden noch einige Eier zurückgehalten, denn am Dienstag kommt die große Schar von Cousins und Cousinen aus Deutschland! Die glücklichen haben ja zwei Wochen Osterferien!

Ach ja, die „Osterwarnung“: Eine solche bekommen alle Schüler bzw. deren Eltern per E-Mail, die jetzt, nach Abschluss des dritten Quartals, in einem Fach versetzungsgefähdet sind. Auch so ein kleines Detail aus dem schwedischen Schulsystem, über die es sich lohnt, nachzudenken.

Falun

Auf dem Heimweg vom Skiurlaub in Idre Fjäll kommen wir direkt an Falun vorbei, wo gerade die nordischen Ski-Weltmeisterschaften stattfinden. Zunächst aber müssen wir durch das „Nadelöhr“ Mora. Hier verlieren wir eine Stunde im Stau, da der Verkehr für den anstehenden Wasalauf bereits umgeleitet wird. Bereits eine Woche vor dem Hauptlauf finden einige kleinere Läufe statt und überall sieht man Freizeitsportler mit Skiausrüstung und Medaillen. Man wundert sich nur, wie hier in einer Woche bei so wenig Schnee ein Skirennen mit über 15 000 Läufern stattfinden soll. Schließlich kommen wir doch noch gut in Falun an. Das über Mittag stattfindende 30-km-Rennen der Frauen ist gerade mit einem norwegischen Doppelsieg zu Ende gegangen. Zehntausende Schweden, die sich zumindest über eine Bronzemedaille freuen, strömen uns auf ihrem Nachhauseweg entgegen. Als wir uns mühsam den Weg durch die Menge gebahnt haben, sind daher zahlreiche Plätze, auch auf den Tribünen, frei geworden.

Auf dem Weg ins Stadion

Auf dem Weg ins Stadion

Unsere erste Medaillenhoffnung: Die Teamverfolgung in der nordischen Kombination. Die Deutschen starten mit einigen Sekunden Rückstand auf die Franzosen in die Loipe. Von hinten kommen die Norweger bedrohlich näher. Erst in der letzten von 10 Runden gelingt Johannes Rydzek der Anschluss an den Franzosen. Aber auf der Schlussgeraden reicht die Kraft nicht mehr: Silber für Deutschland! Unsere Deutschlandfahne ist übrigens erst am Abend zuvor aus einigen Stoffresten mit Nadel und Faden zusammengenäht worden!

Die deutschen Kombinierer bei der Aufholjagd

Die deutschen Kombinierer bei der Aufholjagd

Schön ist die Atmosphäre im Stadion. Die meisten (noch) anwesenden Zuschauer sind Norweger, aber auch Österreicher, Finnen, Japaner, und einige vereinzelte Deusche feuern ihre Sportler an. Man wird oft angesprochen, wenn man sich als engagierter Fan zu erkennen gibt.

Die Schanzen von Falun

Die Schanzen von Falun

Abends folgt bei herrlicher Atmopshäre noch das Mannschaftsspringen von der großen Schanze. Die Saisonergebnisse der Deutschen lassen uns hier auch auf eine Medaille hoffen. Leider läuft es von Anfang an nicht so gut. Auch der letzte Riesensatz von Severin Freund mit neuem Schanzenrekord, der aber leider als gestützt gewertet wird, kann nichts mehr am fünften Platz ändern. Gewonnen haben natürlich schon wieder die Norweger!

Severin Freund beim Autogramme geben

Severin Freund beim Autogramme geben

Wir trösten die deutschen Athleten noch etwas und uns selbst mit einem kompletten Satz von Autogrammen auf unserer Fahne.

Ein toller Abschluss der Ferienwoche!

Idre Fjäll

Nach 7 Wochen Schule haben wir eine Woche Ferien: Sportslov genannt. Wir hatten bereits im Herbst eine Hütte in der Nähe des Skigebietes „Idre Fjäll“ gebucht. In Stockholm war der Schnee zuletzt ziemlich weggeschmolzen. Auf dem Weg Richtung Dalarna (das „Herz Schwedens“ laut der Botschaft der Werbeprospekte) nimmt die Schneemenge aber wieder kontinuierlich zu. Zur Hälfte der Strecke kommen wir in Falun vorbei, wo gerade die nordischen Ski-Weltmeisterschaften stattfinden. Wir sehen im Vorbeifahren die Sprungschanzen. Auf dem Rückweg werden wir hier nochmal Halt machen. Weiter geht es Richtung Mora und zum Siljansee. Schnell wird uns klar, dass wir diese Gegend unbedingt auch mal im Sommer erleben müssen.

Endlich sind wir in Idre. Bis zu unserer Styga sind es aber immer noch 30 Kilometer in Richtung norwegischer Grenze. Endlich erreichen wir Mongård und beziehen unser idyllisches Hüttchen in tiefverschneiter Landschaft.

Styga in Mongård

Styga in Mongård

Am nächsten Tag soll es dann losgehen. Zunächst aber muss der viele Neuschnee vom Auto geräumt werden. Auch auf dem Weg nach Idre Fjäll schneit es noch kräftig weiter und wir bereuen es schon, keine Winterreifen mit Spikes zu haben. Zum Glück kann man in der Tankstelle Schneeketten kaufen. Sicherlich eine gute Anschaffung für die nächsten Jahre.

Idre Fjäll wirbt für sich als das familienfreundlichste Skigebiet Schwedens. Auch wenn wir natürlich keinen Vergleich haben, sind wir auch wirklich gleich begeistert von den vielen breiten und gut präparierten Pisten. Zum Glück haben wir bereits etwas mit den Kindern geübt, so können wir gleich von den grünen zu den blauen Pisten übergehen. Schnell erkunden wir das gesamte Skigebiet. Es gibt wirklich einige Angebote, die wir in dieser Anzahl so in anderen Skigebieten noch nicht gesehen hatten: Mehrere „Berg-und-Tal-Pisten“, eine Boardercross-Strecke, eine Slalomstrecke mit Zeitnahme, eine Märchenstrecke durch den Wald, …

Obwohl gerade Sportferien sind, also Hauptsaison, muss man selten am Lift lange anstehen. Der „Ort“ Idre Fjäll ist eigentlich eine Sammlung von Ferienhäusern, die mitten im Skigebiet liegen. Dazu ein Hotel und einige Geschäfte. Man kann von hier aus auch auf Langlaufskiern, mit dem Hundeschlitten, Motorschlitten, mit Pferdekutschen oder selbst reitend die Winterlandschaft erkunden. Alles Dinge, die wir uns für für zukünftige Besuche aufheben.

Die Motorschlitten übrigens sind allgegenwärtig. Die Einheimischen ziehen damit durch die verschneite Landschaft, man sieht überall die Spuren in den Wäldern und auf den vereisten Seen. Es gibt auch präparierte und beschilderte Routen. Eine führt direkt an unserem Quartier vorbei.

Motorschlitten an der Tankstelle

Motorschlitten an der Tankstelle

Das Wetter diese Woche ist für Schweden vermutlich „lagom“, für uns hätte es ruhig etwas mehr Sonne sein können. Am Mittwoch ist es aber so schön, dass wir es gleich mal den Schweden nachmachen, und auf einem der zahlreichen Grillstellen (die kostenfrei mit Grillkohle versorgt werden) Würstchen grillen – deutsche Würstchen natürlich, gekauft beim Lidl, nicht die eigenartigen roten schwedischen!

Grillen auf der Piste

Grillen auf der Piste

Auf dem unbewaldeten Gipfel herrscht oft ein eisiger Wind. Hier hilft oft die das Gipfelrestaurant beim Aufwärmen. Sobald wir aber den Nord- oder den Osthang herunter fahren, finden wir traumhafte windgeschützte Pisten, die durch den vereisten Winterwald führen. Meist ist das Wetter abends an schönsten, wenn die Sonne durch die Wolken bricht.

Abendstimmung im Fjäll

Abendstimmung im Fjäll

Am vorletzten Abend besuchen wir das kleine Hallenbad. Im Vorraum laufen Fernseher mit den Bildern von der Ski-WM in Falun. Da reift nochmal der Plan, am Samstag auf dem Heimweg dort vorbeizuschauen und (hoffentlich) die eine oder andere Medaille für Deutschland zu bejubeln.

Die Abende verbringen wir in der gemütlichen Styga mit Abendessen und Spielen oder Lesen. Meist ist man vom Skifahren aber so müde, dass spätenstens um 10 Uhr die Lichter ausgehen.

Auf der Heimfahrt am dritten Abend passiert schließlich, was wir insgeheim gehofft hatten: direkt an der Straße steht ein Elch am Waldrand. Als wir anhalten, entdecken wir noch einen zweiten. Die Elche und wir schauen uns minutenlang gegenseitig an. Bei uns war die Aufregung und Freude offensichtlich etwas größer. Irgendwann wird es den beiden etwas zu blöd uns sie stapfen weiter durch den tiefen Schnee und suchen nach Ästen zum Abknabbern. Ein paar hundert Meter weiter stehen auf der anderen Straßenseite tatsächlich nochmal zwei Elche und lassen sich in Ruhe von fotografieren. An den beiden darauffolgenden Abenden sehen wir in der gleichen Gegend nochmals jeweils zwei Elche. Ob es jeweils die gleichen waren wie an den Vortagen, lässt sich schwer sagen. Wir haben also entweder vier, sechs oder acht freilaufende Elche gesehen. Ein „echtes schwedisches Erlebnis“!

Elch in Dalarna

Elch in Dalarna

Leider war diese Woche viel zu schnell vorbei! Froh über die Fortschritte beim Skifahren, die tollen Erlebnisse und erleichtert, dass sich niemand verletzt hat, machen wir uns am Samstag auf in Richtung Falun, wo wir ja noch etwas vor haben…

 

 

 

Wintersport

Hups, da ist der erste Monat des neuen Jahres schon vorbei und es gibt noch keinen neuen Beitrag. Das soll sich hiermit schnellstens ändern.

Silvester haben wir ganz traditionell mit Käsefondue und Geschenkespiel bei Freunden verbracht. Viele Schweden sind wohl in Richtung Sonne geflogen, daher war der Feuerwerk überschaubar. Kein Wunder, die Böller sind fast doppelt so teuer wie in Deutschland!

Das erste Wochenende im neuen Jahr haben wir (mal wieder) eine kleine Ostseekreuzfahrt gemacht, diesmal nach Helsinki. Das Wetter in Finnland war leider (wie schon bei meinem ersten Besuch) recht unfreundlich. Wir sollten doch mal im Sommer vorbeikommen. Dennoch haben wir einiges gesehen: Das Olympiastadion, das Sportmuseum, die Domkirche und riesige Einkaufszentren in der Innnenstadt, in denen sich bei diesem Wetter eigentlich das gesamte öffentliche Leben abzuspielen scheint. Die See war recht rauh, was wir vor allem in der zweiten Nacht auf der Rückfahrt gespürt haben.

Schnee in unserem Garten

Schnee in unserem Garten

Es ist Winter! Über Schneemangel können wir eigentlich nicht klagen. Wenn es für Einheimische vielleicht auch eher überschaubar ist, freuen wir uns über fast durchgehend gute Schneelage seit Jahresbeginn. Wir hatten schon die ganze Familie mit Skiausrüstung ausgestattet. So konnten wir schon zwei mal an Wochenenden die rund um Stockholm liegenden „Skihügel“ (bisher: Väsjöbacken in Sollentuna und Flottsbro in Huddinge) nutzen. Die Pisten sind natürlich recht kurz, aber für unsere Kinder sehr gut zum Üben. Wir freuen uns schon auf die Ski-Woche in Idre Fjäll.

Skihügel Flottsbro

Skihügel Flottsbro

Zur Standard-Ausrüstung gehören natürlich auch Schlittschuhe. Die Schulklassen gehen sogar regulär im Sportunterricht auf die öffentliche (kostenfreie) Eisbahn. In unsererm Ort ist der Fußballplatz der Grundschule geflutet worden und darf auch frei genutzt werden. Auf den Seen und in den Schären sieht man offiziell geräumte Strecken, auf denen man kilometerweit fahren kann. Ein komisches Gefühl ist das schon! Wir sollten uns vielleicht noch die in jedem Sportgeschäft erhältlichen Rettungshaken anschaffen. Oder wir bleiben doch lieber einfach auf der Eisbahn!

Zum Schlittenfahren geht man am besten in die öffentlichen Parks. Hier kann man sogar meist Schlitten ausleihen.

Weihnachten

Geschafft, das erste Weihnachtsfest in Schweden ist vorbei. Wir genießen immer noch das herrliche, klirrend kalte Winterwetter und die verschneite Landschaft mit den zugefrorenen Seen.

Winterlandschaft

Winterlandschaft

Die Tage vor Weihnachten sind geprägt von den letzten Vorbereitungen.Die Großeltern sind aus Deutschland angereist und wir machen eine schöne Wanderung (mal wieder ein Abschnitt des „Blå Leden“) nach Dommarudden. Am 4. Advent besuchen wir den Weihnachtsmarkt im Skansen. Hier wird traditionell in großen Kreisen um einen Weihnachtsbaum getanzt. Abends ein sehr stimmungsvolles Konzert („Folkjul“) in der Storkyrka. Am 23.12. wird traditionell der Baum aufgestellt und geschmückt. „Typisch Schwedisch“ steht er in der Mitte des Wohnzimmers, damit man gut herum tanzen kann. Die letzte Folge des schwedischen TV-Adventskalenders wird geschaut – zum Glück geht Alles gut aus! Am Heilig Abend geht es mit der U-Bahn in die Altstadt. Das Krippenspiel gelingt, alles war gut vorbereitet. „Der Ausrufer“ mit Megafon und der „Hirte Nr. 4“ können ihre Texte! Auf den zweiten Gottesdienst, in dem die Königin erwartet wird, verzichten wir dieses Jahr noch einmal, um einen gemütlichen Heiligen Abend zu Hause zu feiern. Traditionell wird viel gesungen, musiziert, die Weihnachtsgeschichte gelesen und – natürlich – um den Baum getanzt. Während die Geschenke ausgiebig genutzt werden fängt es an zu schneien! Am nächsten Morgen wird die dünne Schneedecke gleich zum Schlittenfahren und Spaziergehen genutzt. Abends gibt es dann ein „Julbord“, das schwedische Weihnachtsessen mit reichhaltiger Auswahl an Speisen – besonders zu erwähnen der Julskinka, „Janssons frestelse“ (Janssons Versuchung) und diverse Fischvariationen. Spontan zu Gast ist eine deutsche Familie aus der Siedlung, die gerade mitten im Umzugsstress sind. Am nächsten Morgen nehmen wir die Schlittschuhe mit zum See und können tatsächlich auf der zugefrorenen Eisfläche unserer Runden drehen. Nachmittags feiern wir per skype mit der Großfamilie in Wilhelmsfeld nochmal traditionell Bescherung. Der Besuch der Großeltern endet am nächsten Tag mit einer kleinen Stadtführung mit deutscher Schule, Engelbrektskyrka und königlichem Schloss.

Stockholm im Schnee

Stockholm im Schnee

Lucia

Lucia in der deutschen Kirche

Lucia in der deutschen Kirche

Der heimliche Höhepunkt der Advents- und Weihnachtszeit in Schweden ist das Luciafest. Schon Wochen vorher wird geprobt. Die deutsche Schuel feiert traditionell in der deutschen Kirche in der Altstadt. Als „neuer“ Kollege darf ich bereits eine Stunde vor Beginn, also um 7.30 Uhr die Tür bewachen. Das heißt, alle Mitwirkenden reinlassen und alle anderen freundlich vertrösten. Die Kirche ist dann wirklich randvoll, kein Stehplatz ist mehr frei. Der Chor der Viert- und Fünftklässler in weißen Gewändern zieht mit dem Lucia-Lied ein. Kurz danach folgen die Abiturienten, angeführt von Lucia. Den Abschluss macht der Weihnachtsmann mit dem Feuerlöscher. Eine sehr stimmungsvolle Veranstaltung und ein schöner winterlicher Vormittag, den wir mit einem gemütlichen Frühstück in einem Cafe am Stortorget abschließen.

Lucia och Lussekatar

Lucia och Lussekatar

 

Advent

Kinnevik Tree

Kinnevik Tree

Nur noch drei Wochen bis Weihnachten! Und wir warten immer noch auf den ersten richtigen Schnee (der auch länger liegenbleibt). Die Stadt ist schon weihnachtlich geschmückt. Am Hafen leuchtet der 40 Meter hohe Kinnevik Tree. Auf dem Stortorget öffnet der Weihnachtsmarkt. Alles recht beschaulich und übersichtlich, wenn man an die Weihnachtsmärkte in Heidelberg oder Mannheim denkt.

Weihnachtsmarkt Stortorget

Weihnachtsmarkt Stortorget

Auch in den Häusern sieht man zahlreiche Lichterbögen und Sterne, die gegen die Dunkelheit ankämpfen. Zur Zeit wird es eigentlich schon um 15 Uhr langsam dunkel.

Elche am Nybroplan

Elche am Nybroplan

Den ersten Advent haben wir in der deutschen Kirche begangen. Natürlich mit Trompeten und Posaunen, diesmal schon drei Familienmitglieder, gemeinsam mit der „Bläserey“ und dem Kirchenchor. Donnerstags wird für das Krippenspiel geprobt.

In der Schule laufen die allerletzten Korrekturen und Konferenzen (hier ist das erste Schulhalbjahr ja bereits vor Weihnachten vorbei!). Nebenher wird fleißig für Lucia geprobt, wohl der eigentliche Höhepunkt der Adventszeit. Am ersten Advent-Samstag findet der Weihnachtsbazar statt, an dem die neuen Kollegen traditionell den Weihnachtsmann spielen dürfen.