Neue und alte Hobbies

Was macht man so nach einigen Monaten in der neuen Heimat?

Nils spielt Fußball bei Rydbo IF. Eine stattliche Zahl von mehr als 30 Jungen und Mädchen trifft sich sonntags um 10 Uhr auf dem Kunstrasenplatz, der von Wald und Felsen umgeben ist. Der Abschluss der Sommersaison war das Freundschaftsspiel gegen Vaxholm. Hier beim Fußball trifft man sich. Auch zu den wenigen deutschen Familien, die hier in der kleinen Siedlung leben, haben wir hier Kontakt gefunden. Nach den Herbstferien wird das Training in der Halle weitergehen.

Lotte hat tatsächlich mit Reiten angefangen – ihr lang gehegter Traum! Ebenfalls am Sonntag, aber nachmittags, dreht sie ihre Runden auf Charlie, Buster oder Laylok. Mit dabei ist ihre Klassenkameradin und Freundin – und natürlich die Mutter, die in der ersten Zeit das Pferd führen muss. Da muss zu Beginn auch so Einiges an Theorie gelernt werden. Und die ganzen Fachbegriffe, natürlich auf Schwedisch!

Sie spielt weiterhin Klavier. In der deutschen Schule wird der Unterricht organisiert. Auch die Posaune und die Trompete stehen für alle im Wohnzimmer bereit. Die Advents- und Weihnachtszeit steht ja vor der Tür!

Tine macht inzwischen regelmäßig Sprachkurs in Åkersberga. Es war doch gut, schon in Deutschland etwas damit anzufangen. Sie versorgt uns täglich mit selbst gebackenem Brot. Nur ganz selten müssen wir so auf das stets leicht süßliche, pappige Angebot der heimischen Bäcker zurückgreifen (Ach ja, zum Glück gibt es ja noch den Lidl, da gibt es fast das gesamte deutsche Sortiment, auch Brezeln! Aber auch da schmecken die von zu Hause besser!). Mit ihren Backkünsten hat sie auch schon im neuen Bekanntenkreis für heimische Gefühle gesorgt.

Und der Herr Lehrer? Der hat ja eigentlich keine Zeit für Hobbies. Ich wollte aber dennoch mal beim Posaunenchor der deutschen Gemeinde vorbeischauen, damit die Posaune nicht ganz einrostet. Und – wie es das Schicksal so will – hat nicht gerade der Leiter der „Bläserey“ aufgehört und es wird ein Nachfolger gesucht? Also gut, ich übernehme die Proben und leite den kleinen Chor (8 Mitglieder) beim Erntedankgottedienst. Auch mit dabei: Der Kinderchor mit unserern beiden und 4 weiteren Kindern. Ratet mal, wer auch beim Kindergottesdienst mitarbeitet (der ca. alle 4 Wochen stattfindet)!

Man könnte denken: Alles wie zu Hause?! Nein, nein! Mal sehen, was davon alles dauerhaft weiter geht. Es ist aber weiterhin einfach spannend, alles so auf sich zu kommen zu lassen!

Veröffentlicht unter Alltag