Björkliden

Noch ein halber Tag in der Hitze Kirunas. Eine Runde Minigolf, Abkühlen im Pool,  ein paar Einkäufe, dann ein paar einheimische Spezialitäten (Elch- und Rentierfleisch) bei einem Straßenverkauf, bekannt aus einer ZDF-Reportage.

Foodtruck am Polarkreis

Dann geht es weiter in Richtung Torneträsk. Er ist mit einer Fläche von 330 km² der sechstgrößte See Schwedens und 70 km lang, umgeben von Lapplands Bergen und den Nationalparks Abisko und Laponia.

Am Torneträsk

Wir haben uns für die kommenden vier Tage eine Hütte in Björkliden gegönnt mit Blick auf den See und auf Lapporten, das „Tor nach Lappland“. Ein spätabendlicher Ausflug an den See steigert die Vorfreude auf die kommenden drei Tage.

Lapporten

Am Ufer des Torneträsk

 

 

 

 

Kiruna von unten und von oben

Ein Tag der Superlative: in der nördlichsten Stadt Schwedens fahren wir in Europas größte Eisenerzmine – von hier stammen rund 80% des in Europa geförderten Eisens. Mit  dem Bus geht es zunächst 500 m tief unter die Erde. Im Besucherzentrum erfährt man einiges über die Technik von früher und heute. Auch die Bedeutung der „Malmbanan“, deren Lauf wir in den kommenden Tagen folgen werden, wird erläutert. Auf dieser Eisenbahnlinie wird ein Großteil der in Kiruna hergestellten Eisen-Pellets in 700 m langen Zügen an den Hafen der norwegischen Küstenstadt Narvik transportiert. Da die Lagerstätte unterhalb von Kiruna verläuft, liegen Teile der Stadt auf instabilem Gelände. Daher gibt es Pläne, diese Bereiche umzusiedeln. Das neue Stadtzentrum ist bereits im Bau und auch die Trasse der verlegten Autobahn kan man schon erkennen.

In der Erzgrube in Kiruna

Die Eisenerzstrecke zwischen Luleå und Narvik

Insgesamt eine interessante und empfehlenswerte Führung. Ein kurzer Abstecher führt uns in die Kirche, die den einzigen architektonischen Höhepunkt in Kiruna darstellt. Sie soll eine Mischung aus amerikanischer Holzarchitektur, norwegischer Stabkirche und samischer Kote sein. Geplant ist, sie in einigen Jahren als Ganzes umzusiedeln – schwer vorstellbar.

Kirche in Kiruna

Ein später Spaziergang bringt uns auf dem „Midnattssolstigen“ auf den Berg Luossavaara. Hier wird kein Erz mehr abgebaut, er dient jetzt als Skipiste und Ausssichtspunkt. Tatsächlich bricht die Wolkendecke in nördlicher Richtung auf und wir sehen die Sonne rot zwischen den Bergen Lapplands hindurch. Eine ganze Reihe Gleichgesinnter will dies wie wir hier oben erleben, einige sind einfach mit dem Wohnmobil bis zum Gipfel gefahren.

Midnattssolstigen

Mitternachtssonne

Mitternachtssonne

Beim Abstieg über den Skihang auf der Südseite hat man eine gute Sicht auf die Stadt, die Bahnlinie und die Erzmine. Gegen halb Zwei sind wir zurück am Campingplatz und genießen noch einen spätes Schlückchen im Freien. Das war dann bisher unser „längster Tag“.

Kiruna von oben