En kanot

Was braucht man unbedingt, wenn man für längere Zeit in Schweden wohnt?

Richtig: irgendein schwimmfähiges Fahrzeug. Wir entscheiden uns, zunächst mal mit einem Kanu anzufangen. Immerhin war Klaus` erste Begegnung mit Schweden eine dreiwöchige Kanufahrt in Dalsland. Dort wuchs bereits die Zuneigung zu diesem Land und auch zu dieser Art der Fortbewegung.

Die Idee eines Faltkanus haben wir recht schnell verworfen. Wir werden bei einem Bootsladen in Stockholm schnell fündig, der unter anderem gebrauchte Kanus verkauft. Man sieht am Sortiment, dass deutlich mehr Kajaks als Kanus verkauft werden. Noch am selben Abend wird das Boot, in das wir alle vier gut hineinpassen, auf den Schären ausprobiert. Am nächsten Abend testen wir gleich mal das Revier bei Åkersberga.

Und so sieht es aus:

Unser neues Kanu

Unser neues Kanu

Jetzt kann es also losgehen zu einer Woche Campingurlaub in den Schären!

Nordwärts

Auf dem Weg zurück nach Schweden genießen wir weiterhin die Vorzüge unseres Wohnwagens. In Travemünde kommen wir erst sehr spät an, können aber die Nacht bequem in den „eigenen Betten“ auf dem Stellplatz am Hafen verbringen. Nach der Überfahrt nach Trelleborg verbringen wir eine weitere Nacht auf dem Campingplatz Jägersbro bei Höör (wie auch schon schon drei Wochen vorher bei der Fahrt gen Süden), eine knappe Autostunde von der Küste entfernt.

Die letzte Etappe unterbrechen wir in Gränna am Ufer des Vättern. Das Städtchen ist bekannt  für die Herstellung von Zuckerstangen, die in traditionell rot-weißer Färbung unter dem Namen „Polkagris“ vertrieben werden. „Die Hauptstraße des Ortes wird im Sommer zum Nadelöhr für die touristischen Autoströme.“ So warnt schon Wikipedia. Das stimmt. Ein gut gemeinter Rat: Fahrt NIEMALS mit einem angehängten Wohnwagen in die Stadt! Nachdem wir glücklich wieder draußen sind und natürlich keinen Parkplatz gefunden hatten, schauen wir uns die Zuckerstangenherstellung etwas außerhalb an und genießen noch kurz die schöne Aussicht über den Vättern.

Polkagris - Zuckerstangenherstellung in Gränna

Polkagris – Zuckerstangenherstellung in Gränna

Blick auf den Vättern

Blick auf den Vättern

Am Abend nähern wir uns Stockholm. Bei den altbekannten Baustellen ist es in kleinen Schritten vorwärts gegangen und unser Haus steht noch (fast) unverändert. Wir freuen uns jetzt schon auf die „schwedischen Ferien“, auf den baldigen Besuch aus Deutschland und auf eine schöne Anschaffung am nächsten Tag.

Urlaub daheim

Drei Wochen Deutschland im Sommer!

Wir nutzen die Möglichkeit und sind in „unserem“ Haus in Walldorf für drei Wochen zu Gast und auch daheim! Die Tage rasen nur so dahin. Die fast unerträgliche Hitze in der ersten Juli-Woche wird im Walldorfer Schwimmbad etwas erträglicher. Wir bemitleiden etwas alle anderen, die in die Schule oder zur Arbeit müssen.

Den Tanz um den Mittsommerbaum, den wir in Schweden ja leider verpasst haben, holen wir im Schlosspark Eichtersheim bei der „Deutsch-Schwedischen-Gesellschaft“ nach. Pünktlich zu Beginn schüttet es wie aus Kübeln und die ganze Gesellschaft verzieht sich in das große Zelt. Später wird aber noch ganz traditionell um den Baum getanzt.

Wir versuchen, in den drei Wochen möglichst viele Leute wieder zu treffen. Die Highlights dieser Tage sind:

  • die goldene Hochzeit in Wilhelmsfeld
  • zwei Geburtstage in der Familie
  • der Landesposaunentag in Offenburg
  • die Schlossfestspiele in Heidelberg
  • und viele nette Begegnungen

Dazwischen Arztbesuche, TÜV und kleine Reparaturen am Haus.

Angefüllt und froh, dass wir irgendwann wieder in eine so schöne Umgebung zurückkehren werden, machen wir uns wieder auf nach Schweden, wo wir ja endlich den schwedischen Sommer erleben wollen.

 

 

 

Gen Süden

Nur noch zwei Tage, und wir sind wieder in Deutschland. Kaum zu glauben, wie schnell die Zeit vorüber gegangen ist. Morgen fahren wir los in Richtung Süden. Wir freuen uns schon sehr auf das Wiedersehen mit Euch!

 

 

Prinsbröllop

Am 13. Juni heiratet der Prinz Carl Philip seine Prinzessin Sofia Hellquist. Viele royale Fans belagern schon Stunden vor der Hochzeit das königliche Schloss, um einen Platz in der ersten Reihe zu ergattern. Bei königlichem Sommerwetter fotografieren einige Kollegen der nationalen und internationalen Presse auch zwei deutsche, die in Schweden wohnen und zur Feier des Tages eine schwedische Tracht tragen. Der Gottesdienst wird nicht nach draußen übertragen, der Livestream der Smartphones bricht oft ab. Im Nachhinein nicht schlimm, die Musikauswahl war mit dem schwedischen „Herr, deine Liebe, ist wie Gras und Ufer“ und einigen schmalzigen Popsongs doch eher ungewöhnlich – modern eben wie das junge Paar.

Das junge Prinzenpaar

Das junge Prinzenpaar

Endlich fährt die Kutsche mit dem Paar an uns vorbei und wir jubeln. Auf der Terrasse winkt die königliche Gesellschaft dem Volk zu, bis die Kutsche nach einer Runde durch die Stadt wieder zurückkommt und aussteigt. Es gibt eine kurze Rede des Bräutigams, der König lässt sein Volk viermal „Hurra“ rufen und es gibt 21 Böllerschüsse. Dann noch der obligatorische Kuss.

Der Kuss

Der Kuss

Jetzt müssen deutschen Schwedenfans nur noch kurz zum Live-Interview im ZDF.

Die Fotos finden wir übrigens abends tatsächlich in diversen deutschen und schwedischen Internetauftritten.

 

Sommarlov

Geschafft: Die Sommerferien sind da!

In der letzten Woche in der Schule wird geputzt und aufgeräumt. Es gibt den Wandertag und den Fußballtag. Am letzten Schultag schließlich findet traditionell die Abschlussfeier mit der ganzen Schule in der Engelbrektskyrkan statt. Alle machen sich schön (auch das Wetter spielt mit, schon seit einigen Tagen ist der Sommer wirklich angekommen), bekannte schwedische Sommerlieder werden gesungen, Preise wie der „goldene Papierkorb“ und der „goldene Kleiderbügel“ werden verliehen. Und natürlich muss man, wie jedes Jahr, Abschied von einigen Schülern und Kollegen nehmen. Dann gibt es noch die Zeugnisse.

Kletterpark in Siggesta Gård

Kletterpark in Siggesta Gård

Wir wollen erstmal durchatmen und fahren in die Schären, über Vaxholm und Rimdö nach Värmdö. Dort spielen wir bei herrlichstem Sommerwetter in Siggesta Gård eine Runde „Abenteuergolf“ und klettern. Der Abend klingt danach an der bereits bekannten Badestelle auf Rindö aus. Perfekte Ferienstimmung und Ruhe, während einige der riesigen Fähren auf ihrem Weg nach Helsinki und Tallin an uns vorbeiziehen.

Badestelle Rimdö

Badestelle Rimdö

Bei der Heimfahrt fallen uns in Vaxholm die vielen Militärboote auf, die vermutlich schon angesichts der morgen stattfindenden Prinzenhochzeit für die Sicherheit auf dem Wasser sorgen. Angeblich soll auf dem Kastell noch am Abend eine kleine Feier mit dem Brautpaar stattfinden.

Åland

Am Himmelfahrtswochenende erkunden wir wieder einmal die weitere Umgebung Stockholms. Wir fahren mit dem Wohnwagen in Richtung Norrtälje und dann weiter in Richung Küste. Nach nur einer Stunde Fahrt richten wir uns auf dem Campingplatz in Gräddö ein.

Abendstimmung in Gräddö

Abendstimmung in Gräddö

Gräddö

Da wir die Fahrräder dabei haben, können wir am nächsten Tag die nähere Umgebung erkunden. Der Fähranleger Kapellskär ist nicht weit und so entscheiden wir spontan, am nächsten Tag einen Ausflug nach Åland zu machen.

Die Insel liegt zwei Fahrstunden von der Küste entfernt genau zwischen Finnland und Schweden. Es ist eine autonom verwaltete Region Finnlands mit der Amtssprache schwedisch.

Leider ist das Wetter eher durchwachsen, also besuchen wir in Mariehamn – der „Hauptstadt“ Ålands – zunächst das Schifffahrtsmuseum und das Museumsschiff „Pommern“.

Museumsschiff "Pommern"

Museumsschiff „Pommern“

Das Wetter ist leider nicht besser geworden, da zieht es uns in eine gemütliche Pizzeria. Anschließend wird eine Runde Minigolf gespielt und noch etwas gebummelt.

Am nächsten Tag ist das Wetter viel schöner und wir machen einen kleinen Fahrradausflug nach Gräddö.

Hafen von Gräddö

Hafen von Gräddö

Abends spielen wir nochmals Minigolf und die Grillsaison wird eröffnet.

 

 

In den Schären

Zunächst mal: Es war viel los in den letzten 4 Wochen, da blieb wenig Zeit für neue Einträge. Jetzt ist aber endlich der größte Stress in der Schule vorbei, die Noten sind gemacht und es dauert tatsächlich nur noch eine Woche bis zu den heiß ersehnten Sommerferien!

Auf Åland

Auf Sandhamn

Am 1. Mai erkunden wir die Schärenwelt und fahren mit der Fähre von Vaxholm aus nach Sandhamn. Die Insel ist eine der am weitesten östlich gelegenen und gibt damit den Blick auf die offene Ostsee frei. Im Sommer tummeln sich hier wohl die Touristen, aber es ist noch Vorsaison. Die Insel ist komplett autofrei – wozu auch, bei einer Fläche von weniger als einem Quadratkilometer. Nur ein paar Elektroautos fahren durch die schmalen Gassen der Siedlung. Die Insel ist in der Mitte durchgehend bewaldet und gut in drei Stunden zu Fuß zu umwandern. Das Westufer bietet fast mediterane Eindrücke.

Åland Westküste

Sandhamn Westküste

Da die Fähre erst wieder gegen Abend fährt, vertreiben wir uns Zeit mit Muscheln sammeln und Klettern.

Åland an der Südküste

Sandhamn an der Südküste

 

Valborgfeuer

Am Vorabend des 1. Mai gibt es vielen Gemeinden das traditionelle Valborgfeuer. Ursprünglich sollten damit dem Brauch nach Hexen vertrieben werden. Außerdem dient es auch einfach als Frühlingsfest. Gewaltige Stapel von dünnen Ästen, die oft von Anwohnern herbeigeschleppt werden, verbrennen in kurzer Zeit in riesigen Flammen. Wir besuchen die Veranstaltung in unserer Gemeinde Åkersberga gemeinsam mit zwei befreundeten Familien.

Valborgfeuer

Valborgfeuer

Da das Feuer aber einzige Programmpunkt ist, ist die Veranstaltung für uns auch schon wieder bald vorüber. Nächstes Jahr besuchen wir vielleicht mal den Skansen? Dort soll es jede Menge Musik und Traditionelles geben!

Etwas Kultur

Zu Weihnachten hatten wir uns gegenseitig Konzertkarten geschenkt. Diese sind jetzt eingelöst:

Zunächst beim gemeinsamen Konzert von Sting und Paul Simon im Globen. Ein toller Abend. Sting, den wir bereits vor Jahren mal in Frankfurt gehört haben, hat weiterhin eine unglaubliche Stimme und tolle Songs geschrieben. Paul Simon hat auch so viele bekannte Hits geschrieben. Beide haben alleine schon je eine große Band dabei. Der Höhepunkt dann: der gemeinsame Abschluss mit mehr als 20 Musikern. In dieser riesigen Kuppel sitzen wir sehr weit oben. Die kugelförmige Halle wird auch oft für große Sportveranstaltungen, z.B. Eishockey genutzt.

Globen

Der Globen

Das zweite Konzert führt uns in die altehrwürdigen Berwaldhalle, das Konzert- und Radiohaus der Stockholmer Symfoniker. Wir hören die Acapella-Gruppe „Real Group“, die ihr 25jähriges Jubiläum mit einer Konzert-Reihe in ihrer Heinamstadt feiern. Einfach genial, welche brilliante Musik man mit „nur“ 5 Stimmen und etwas Mikrofontechnik machen kann. Das kann man sich immer wieder anhören! Anschließend holen wir uns noch Autogramme.

Ach ja: Die Kinder werden solange von unsererm Besuch aus Deutschland gehütet. Die Saison ist also eröffnet! Besucht uns doch mal! Dann können wir uns noch weitere Konzerte gönnen und ihr dürft unser schönes Gästezimmer genießen!