Ein Tag der Superlative: in der nördlichsten Stadt Schwedens fahren wir in Europas größte Eisenerzmine – von hier stammen rund 80% des in Europa geförderten Eisens. Mit dem Bus geht es zunächst 500 m tief unter die Erde. Im Besucherzentrum erfährt man einiges über die Technik von früher und heute. Auch die Bedeutung der „Malmbanan“, deren Lauf wir in den kommenden Tagen folgen werden, wird erläutert. Auf dieser Eisenbahnlinie wird ein Großteil der in Kiruna hergestellten Eisen-Pellets in 700 m langen Zügen an den Hafen der norwegischen Küstenstadt Narvik transportiert. Da die Lagerstätte unterhalb von Kiruna verläuft, liegen Teile der Stadt auf instabilem Gelände. Daher gibt es Pläne, diese Bereiche umzusiedeln. Das neue Stadtzentrum ist bereits im Bau und auch die Trasse der verlegten Autobahn kan man schon erkennen.
In der Erzgrube in Kiruna
Die Eisenerzstrecke zwischen Luleå und Narvik
Insgesamt eine interessante und empfehlenswerte Führung. Ein kurzer Abstecher führt uns in die Kirche, die den einzigen architektonischen Höhepunkt in Kiruna darstellt. Sie soll eine Mischung aus amerikanischer Holzarchitektur, norwegischer Stabkirche und samischer Kote sein. Geplant ist, sie in einigen Jahren als Ganzes umzusiedeln – schwer vorstellbar.
Kirche in Kiruna
Ein später Spaziergang bringt uns auf dem „Midnattssolstigen“ auf den Berg Luossavaara. Hier wird kein Erz mehr abgebaut, er dient jetzt als Skipiste und Ausssichtspunkt. Tatsächlich bricht die Wolkendecke in nördlicher Richtung auf und wir sehen die Sonne rot zwischen den Bergen Lapplands hindurch. Eine ganze Reihe Gleichgesinnter will dies wie wir hier oben erleben, einige sind einfach mit dem Wohnmobil bis zum Gipfel gefahren.
Midnattssolstigen
Mitternachtssonne
Beim Abstieg über den Skihang auf der Südseite hat man eine gute Sicht auf die Stadt, die Bahnlinie und die Erzmine. Gegen halb Zwei sind wir zurück am Campingplatz und genießen noch einen spätes Schlückchen im Freien. Das war dann bisher unser „längster Tag“.
Kiruna von oben